Körperliche Aktivität
Der Mensch ist gleichermaßen in Natur und Kultur eingebunden. Als Naturwesen ist er auf Bewegung angelegt. Alle seine Organsysteme bleiben langfristig nur funktionsfähig, wenn sie im Rahmen von Bewegungshandlungen aktiviert werden.
Dies kann durch Bewegung im Alltag ebenso geschehen wie in Beruf und Sport, durch Spaziergang oder Wanderung ebenso wie durch Arbeit im Haus, durch Spiel, Gesellschaftstanz oder am Heimtrainer. Aber nicht nur unsere körperliche Gesundheit hängt davon ab. So wie sich der ganze Mensch bewegt, beeinflusst die körperliche Betätigung auch unser Befinden, können wir von sportlicher Aktivität je nach Intensität erschöpft oder erfrischt sein, kann sich bedrückte Stimmung in Wohlbefinden wandeln (Meusel, 1996).
In den letzten Jahren hat sich mit der Ausweitung der Sportbewegung - vor allem des Freizeitsports - auch das Verständnis von Sport verändert. Neben der traditionellen Vorstellung von Sport, die Grundprinzipien wie Leistung, Konkurrenz und Rekord beinhaltete, entstand ein neues Sportverständnis, das sich stärker an den Werten der Freizeit orientiert (Spaß, Selbstverwirklichung, Mitbestimmung, Freude, etc.). Durch eine sportliche Aktivität will man bestimmte Effekte (z.B. Fitness, soziale Erfahrung, Erfolg, Gesundheit) erreichen (Woll, 1996).
Körperliche Aktivität und Bewegung spielen schon seit Jahrtausenden in allen wichtigen Kulturen im Rahmen von Wiederherstellung, Erhaltung und Förderung der Gesundheit eine herausragende Rolle (Bös & Brehm, 1998).
Auch Fitnesstraining macht im Alter noch Sinn.
Ein Krafttraining 3 x pro Woche führt bei Teilnehmern im Alter von 86 - 96 Jahren nach 8 Wochen zu einem Kräftezuwachs von 60 - 370 %.
Nach einem Ausdauertraining 4 bis 5 x pro Woche erreichten 60 - jährige, vorher inaktive Menschen, nach 12 Wochen eine Ausdauerleistung, die mit den Werten untrainierter 40 - jähriger Vergleichbar ist.
Darüber hinaus wurde durch Kraft - Ausdauer - und Bewegungstraining bei älteren Menschen ein Leistungszuwachs in den koordinierten Fähigkeiten von über 40 % erzielt. Ebenso wurde die Sturzprophylaxe wesentlich verbessert.